Das Tabu Bestattung
Wissen Sie schon wie Sie bestattet werden möchten? Als Erdbestattung in einem Sarg, kremiert in einer Urne, in einen Friedwald unter einem alten Baum, ins Meer versenkt oder anonym verstreut? Mhh, alleine diese Fragestellung löst bei manch einem einen Schauer über den Rücken aus! Warum eigentlich? Der Tod ist die Geburt in die andere Richtung, nur weniger fröhlich. Er kann als ersehnte Erlösung kommen, als Ende eines langen schönen Lebens oder als eine plötzliche Katastrophe für die, die zurückbleiben. Es ist die einzige Sicherheit im Leben. Wir sterben alle, irgendwann.
Vorsorge für mich selber
Dieser Unausweichlichkeit in die Augen zu sehen, ist emotional fordernd. Kein Thema, das man gerne diskutiert. Dabei würde das darüber Reden so vieles erleichtern. Sich Gedanken über die eigene Beisetzung zu machen, hat sicherlich etwas mit den Lebensumständen oder dem Lebensalter zu tun. Als ganz junger Mensch gelten die Gedanken der Partnersuche, der Familiengründung, dem Aufbau. Etwa in der Mitte des Lebens oder bei einem plötzlichen Tod im Umfeld drängen Gedanken zum eigenen Tod in den Vordergrund. Und damit natürlich auch die Frage: Wie möchte ich bestattet werden?
Kompetente Beratung vom Bestatter
Und wer könnte nicht kompetenter dazu Auskunft geben als ein Bestatter oder eine Bestatterin. Mittlerweile gibt es auch Frauen in diesem Beruf, die mit sehr viel Engagement und Herz ihrer Berufung nachgehen. (Z.B. www.kistner-scheidler.de oder bei Borgmann & Höfflin www.inmemoriam-web.de ).
Informieren Sie sich!
Berufung? Ja, denn ohne den inneren Ruf und die Liebe zu dieser Tätigkeit kann eine solche Profession nicht gelingen. Und jetzt beginnt es schwierig zu werden. Kennen Sie auch die Horrorgeschichten von Bestattern, die nur am schnöden Mammon interessiert sind, Leistungen abrechnen, die nie vollbracht wurden? Mit horrenden Margen billigste Särge zu überhöhten Preisen verkaufen? Die eher einer Entsorgungsmetalität folgen als einer Bestattungskultur, die von Achtsamkeit und Wertschätzung gegenüber dem Verstorbenen lebt? Erzählungen von zugenähten Mündern und verstopften Körperöffnungen? Von Verstorbenen, die bis zur Unkennlichkeit versorgt wurden? Machen Sie sich Ihr eigenes Bild. Nein, dafür müssen Sie nicht erst tot sein!
Jedes Bestattungshaus bietet umfangreiche Beratungen und Aufklärungsgespräche an. Dort können Sie alle Fragen anbringen, die Sie beschäftigen und sich einen Eindruck von der Arbeit des Instituts machen. Hat man keine Zeit für Sie oder winkt gleich mit der Bestattungsvollmacht, suchen Sie einen anderen Anbieter. Hören Sie im Gespräch häufig: „Das geht nicht!“ oder „Das machen wir immer so“, verlassen Sie die Geschäftsräume. Es ist beinahe alles möglich, was nicht gegen rechtliche Vorgaben oder einen Sittenkodex verstößt.
Begleitung auf dem letzten Weg
Sprechen Sie auch mit Ihrem Umfeld über Ihre Wünsche, schließlich sollen diese Menschen Ihren letzten Weg begleiten und bleiben mit ihrer Trauer zurück. Wie schön wäre es, wenn Ihre Beisetzung schon im Vorfeld von Ihnen und einem Bestatter organisiert wurde und Ihre Zugehörigen gleich trauern können, ohne schwierige Entscheidungen treffen zu müssen?
So wie eine Hebamme bei der Geburt unterstützt, werden achtsame Bestatter gestorbene Menschen und ihre Zugehörigen begleiten. Es gibt sie. Nur Mut, denn…siehe Zitat oben.
*(Buchtitel und ‑empfehlung, Autorin: Janine Berg-Peer, Goldmann Verlag)
Als Gefühlsdolmetscherin ist es mir wichtig zu reden, wo andere schweigen. Themen wie Sexualität in der Pflege, Ekel und Scham dürfen kein Tabu bleiben! “Die Angst zeigt den Weg!” ist einer meiner Maximen.
Mit Mut und Haltung finden wir eine Möglichkeit, diese Themen auch in Ihren Einrichtungen wertschätzend und mit Weitblick zu behandeln.
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